Neuestes Buch:
Nazis und der Nahe Osten
Wie der islamische Antisemitismus entstand
Über einen Antisemitismus-Streit in der Hans-Böckler-Stiftung
Jungle World, Mai 2005
Was wäre herausgekommen, wenn sich der Antisemitismus des Abgeordneten Homann nicht in freier Rede, sondern in CDU-internen E-mails artikuliert hätte? Hätte die Öffentlichkeit je davon erfahren? Oder hätten die Verantwortlichen nach außen dicht gehalten und so dem vereinsinternen Korps- und Kameradschaftsgeist ihren Tribut gezollt?
Die Hans-Böckler-Stiftung hat sich in vergleichbarer Situation gegen Öffentlichkeit entschieden. Bis heute ist der stiftungsinterne Antisemitismusstreit, der im Februar 2003 auf der Mailing-Liste der Böckler-Stipendiaten aufflammte, unter Verschluss geblieben. Anlass der Kontroverse war ein mit antisemitischen Stereotypen versehenes Papier, das ein von der Stiftung geförderter Doktorand verfasst und verbreitet hatte. Einzelne Stipendiaten sorgten zwar dafür, dass die Debatte im Kontext einer Promovierenden-Konferenz im November 2003 selbstkritisch reflektiert werden konnte. Doch scheiterte diese Gruppe mit ihrem Versuch, die Debatte und das von ihnen bestellte und auf den folgenden Seiten dokumentierte Dossier als ordentliche Publikation der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlichen zu lassen: Im März diesen Jahres beschloss die Stiftung, über den Vorgang im eigenen Hause Stillschweigen zu bewahren. Es handele sich um eine „stiftungsinterne Angelegenheit“, erklärte Werner Fiedler, Mitarbeiter der Promotionsabteilung. “Wir möchten nicht, dass das einer allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich wird.“
Diese Entscheidung ist bemerkenswert. Erstens gehört die Böckler-Stiftung mit 250 geförderten Promovierenden pro Jahr zu den wichtigsten Kaderschmieden der bundesdeutschen akademischen Elite und wird zudem mit Steuermitteln subventioniert. Da geht es die Öffentlichkeit durchaus etwas an, ob stiftungsintern Positionen auftauchen, die dem Wunsch nach einer Auslöschung Israels Legitimation verleihen. Zweitens trifft, wer immer antisemitische Vorfälle in den Mantel des Schweigens hüllt, die Entscheidung, die Solidarität mit Juden hinten an zu stellen. Für ein Bildungswerk des DGB, das den Begriff der Solidarität ansonsten nur in Großbuchstaben formuliert, ist dies schon eine Leistung. Schließlich fragt man sich, was die Böckler-Verantwortlichen im Falle einer Dokumentation dieser Kontroverse eigentlich fürchten. Judenfeindliche Stereotype sind in hierzulande bekanntlich en vogue: Nach Wilhelm Heitmeyers jüngster Studie sprechen heute 68 Prozent der Deutschen von einem „Vernichtungskrieg“ Israels; fast ebenso viel wollen vom Holocaust nichts mehr hören. Absurd wäre die Annahme, dass in diesem Ozean des Ressentiments die Böckler-Stiftung und ihre Stipendiaten eine Insel der Seligen sei. Insofern kommt es auf den Umgang damit an.
Das Vorhandensein von Antisemitismus ist unerfreulich, dessen Vertuschung aber skandalös. Sie bestärkt den Eindruck, dass in Deutschland noch jede antijüdische Invektive durchkommt, sofern man an das 11. Gebot sich hält: Lass’ dich nicht erwischen! Klärung hingegen setzt Öffentlichkeit voraus. Es folgt die Dokumentation.
Der Stein des Anstoßes
„Das Ich ist nicht immer Herr im eigenen Haus“, erkannte Sigmund Freud. Dies gilt besonders dann, wenn Deutsche über Juden, Palästinenser und Israel sprechen. Dann kanalisieren Abwehr, Projektion oder Übertragung den Diskurs. Kein deutsches Gespräch über diese Themen, das nicht unterschwellig von der nachwirkenden Wucht der Shoa beeinflusst ist.
Die Wirksamkeit dieses Mechanismus erlebte ich am eigenen Leibe, als ich 1983 erstmals einer Jüdin begegnete. Ich war damals 28 Jahre alt und seit dem 18. Lebensjahr in diversen Bewegungen der Neuen Linken engagiert. Es war im Sommer 1983 während einer Busfahrt in New York City. Neben mir saß eine junge Frau, die im small talk auf meine Bemerkung „I am from Germany“ erwiderte: „I am Jewish“. Dieser Satz muss mich wie ein Schlag getroffen haben. Das einzige, was ich nach einigem Schweigen herausbrachte, war die Frage, warum Israel die Palästinenser so grauenvoll behandele.
Erst Jahre später wurde mir klar, was sich in jenen Sekunden in mir abgespielt haben muss. „Im deutschen Gedächtnis ist das Schuldmotiv virulent“, hatte Dan Diner einst geschrieben. „Es kann sich bekennend – auch verleugnend zu erkennen geben.“[1]
In der Tat. Ich empfand es offenkundig als eine Aggression, von jener Begleiterin aus heiterem Himmel mit meinem virulenten Schuldgefühl konfrontiert zu werden und inszenierte reflexhaft den Gegenangriff, der gleich mehrere Stereotype des Antisemitismus in sich vereinte. Mein jäher Schreck über das „I am Jewish“ wurde gelindert durch den rettenden Einfall, dass dem Gräuel an Juden ein „Gräuel“ von Juden gegenüberstand. Wie der Ertrinkende nach dem Strohhalm griff ich zum Zerrbild der israelischen Regierungspolitik, um dem Gedanken deutscher Schuld zu entfliehen. Zwar hatte meine Begleiterin die Nazis und den Zweiten Weltkrieg gar nicht thematisiert. Ihr bloße Anwesendheit als Jüdin reichte aber schon aus, um „Leidensschutz durch wahnhafte Umbildung der Wirklichkeit“ (S. Freud) zu suchen. So wurde neben der impliziten Gleichsetzung von Libanonfeldzug und Nazi-Krieg auch das Stereotyp vom „Weltjudentum“ in mir virulent, weshalb ich die jüdische Amerikanerin an meiner Seite umstandslos für das Handeln der israelischen Regierung in die Verantwortung nahm. Sie, die zuvor vielleicht mit keinem Deutschen gesprochen hatte, wandte stumm ihr Gesicht und beendete das Gespräch.
Diese Episode veranschaulicht ein Maß an Blindheit, das innerhalb der deutschen Linken allgegenwärtig gewesen ist. Viele „linke“ Verhaltensdispositionen lassen sich im Rückblick nur mit dem unbewussten Fortwirken der Vergangenheit in der Gegenwart erklären. Warum sonst hat sich gerade die deutsche Linke so antizionistisch und so pro-palästinensisch geriert? Warum sonst wollte diese sich als antifaschistisch definierende Linke partout nichts davon wissen, dass sich in den Lagern der palästinensischen Freischärler nicht nur die Kader des Deutschen Sozialistischen Studentenbundes (SDS) sondern auch Nazis im Wehrsport übten?
Im Rückblick wird offenkundig, „wie weitgehend die fundamentale Verdrängung im Kern des nachkriegsdeutschen sozialen Bewusstseins die Gegenwart durchdrungen hat und an eine neue Generation übertragen worden ist“, schrieb 1985 der amerikanische Soziologe Moishe Postone in seinem „Brief an die westdeutsche Linke“.[2] Das Gros der deutschen Linken habe sich, so Postone, der deutschen Vergangenheit nie gestellt, außer in einer sehr abstrakten und selektiven Form, als habe sich das Verbrechen vor Jahrhunderten ereignet. Damit habe unterschwellig die Mehrheit derer, die von sich glaubte, in Opposition zur herrschenden Ordnung zu stehen, diese Ordnung in einem wesentlichen Punkt, nämlich durch ihren Unwillen, mit der Vergangenheit adäquat umzugehen, reproduziert.
Bis heute wirkt diese Vergangenheit besonders effektiv, wenn sie im Unbewussten bleibt. Daraus folgt erstens die Notwendigkeit, sich fortlaufend um eine erhöhte Sensibilität für die Nachwirkungen der Shoa auf das kollektive Bewusstsein insbesondere in Deutschland zu bemühen. Zweitens geht es darum, zu begreifen, dass Antisemitismus sich unterschiedlich artikuliert . Es kommt darauf an, seine jeweils neuesten Erscheinungsformen hier und anderswo aufzuspüren und zurückzuweisen.
Von derartigen Anstrengungen war im Februar 2003 im Kreis der Doktoranden der Hans- Böckler-Stiftung wenig zu spüren. Die per E-Mail geführte Debatte über ein antisemitisch gefärbtes Papier lief vollkommen schief. 70 der im Rahmen einer nichtöffentlichen Mailingliste ausgetauschten E-Mails von 24 Autorinnen und Autoren wurden mir für die kritische Kommentierung zur Verfügung gestellt. Viele von ihnen bezeugen beispielhaft die Schwierigkeiten und die Aggressionen, auf die die Reflexion über Antisemitismus in einem linksorientierten deutschen Milieu heute stößt.
Ausgangspunkt der Antisemitismus-Debatte war die am 10. Februar 2003 verschickte Stellungnahme von M., einem Stipendiaten mit offenbar arabisch-migrantischem Hintergrund.[3] Es handelt sich hierbei nicht um einen zusammenhängenden Text, sondern um Hinweise auf Webseiten zu den Themen „Irak“, „Israel“, „Öl-Frage“, und „Bush“, die durch ausgewählte Zitate und durch Kommentare des Autors verbunden sind. M.s Papier ist keineswegs so ungewöhnlich, als dass es nicht in jeder deutschen Universität als Seminarpapier hätte Verbreitung finden können. Dass hier ein Diktator und Massenmörder wie Saddam Hussein und dessen Regime ausführlich und ohne kritische Kommentierung zu Wort kommt, war zum Zeitpunkt dieser Kontroverse (im März 2003 begann der Angriff der USA auf dessen Regime) keine Seltenheit. Auch die nationalen Anklänge dieses Papiers („Wie kann Deutschlands reines Bild im Irak benutzt werden, um dort mehr Stabilität in der Region zu schaffen?“) konnten durchaus als Weiterentwicklung des seinerzeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder propagierten „deutschen Weges“ interpretiert werden. Da das Wort „Jude“ an keiner Stelle auftaucht, sondern von „Zionisten“ gesprochen wird, sprangen die antisemitischen Stereotype, die M. verwendet, nicht unmittelbar ins Auge. Dennoch ist seine Stellungnahme mit Elementen des klassischen „rechten“ Antisemitismus und den Ausdrucksformen eines neuen „linken“ Antisemitismus regelrecht gespickt.
Klassischer Antisemitismus
Dieser Antisemitismus basiert auf dem Topos der „Jüdischen Weltverschwörung“, wie er insbesondere in dem wohl wirkungsvollsten antisemitischen Machwerk der Geschichte, den „Protokollen der Weisen von Zion“, vorgeprägt ist.[4] Diese „Protokolle“ haben nicht nur das antisemitische Weltbild Adolf Hitlers wie kein zweites Dokument geprägt. Sie haben zudem nach 1945 in der arabischen Welt eine geradezu unglaubliche Verbreitung gefunden. So wurde diese Hetzschrift zur Grundlage einer 41-teiligen Spielfilmserie gemacht, die während des Ramadan 2002 im ägyptischen Staatsfernsehen zur besten Zeit gesendet worden ist. Eine weitere Verfilmung der „Protokolle“, diesmal in Form einer 29-teiligen Soap-Opera des Hisbollah-Senders Al-Manar, wurde während des Ramadan 2003 per Satellit in alle Welt ausgestrahlt.[5] Der Weltverschwörungstopos ist auch im Weltbild Osama bin Ladens zentral. 1998 behauptete dieser über die Regierung Clinton, dass sie „Israel in Amerika repräsentiert und [...] dass die Juden dort das Sagen haben. Sie benutzen Amerika, um ihre Ambitionen in der Welt [...] voranzutreiben.“[6] Das Wahnbild der Weltverschwörung tauchte regelmäßig in den Stellungnahmen Saddam Husseins auf, der „die Zionisten“ für die amerikanische Irakpolitik verantwortlich zu machen pflegte, wie auch in der Rede des ehemaligen malaysischen Premiers Mahathir Mohamad, der zur Eröffnung des globalen Islam-Gipfeltreffens in Kuala Lumpur im Oktober 2003 vor laufenden Kameras „die Juden“ als die Herrscher dieser Welt dämonisierte.[7]
Wer aber die Juden als „die“ Menschheitsfeinde stigmatisiert, will auf ihre Vernichtung hinaus. So, wie einst die Parolen des „Stürmer“ die Shoah vorbereiteten, so liefert die Wiederkehr dieser Parolen Islamisten das Motiv, „Juden“ unterschiedslos in überfüllten Bussen, Restaurants, Diskotheken, Synagogen oder Wolkenkratzern zu ermorden.
Der Böckler-Stipendiat M. greift jenes alte und wieder modern gewordene Stereotyp auf, wenn er einen britischen Labour-Abgeordneten mit den Worten zitiert, dass das „gegenwärtige amerikanische Regime“ von einer „abscheulichen Mischung aus christlich-fundamentalistischen Evangelikalen, unbarmherzigen Zionisten und der Ölwirtschaft beherrscht, regiert und motiviert“ werde. Hier wird mit der Behauptung, dass rücksichtslose Zionisten gemeinsam mit Bündnispartnern die eigentliche Kontrolle über die US-Regierung ausübten, auf antisemitische Wahnvorstellungen rekurriert. Dem Papier von M. zufolge wird aber nicht nur die US-Regierung, sondern auch die US-Öffentlichkeit von Juden beherrscht. „Gibt es ähnliche Literatur wie ,They dare to speak out: People and institutions confront Israel’s Lobby’ von Paul Findley, ein Ex-Senator“, fragt M. und insinuiert damit, dass es in den USA eines besonderen Wagemuts bedürfe, um den Israel-Freunden entgegenzutreten. Um auch dem letzten Teilnehmer der Mailing-Liste die besondere Gefährlichkeit jener jüdischen Lobby (am Beispiel des „American Israel Public Affairs Committee“) vor Augen zu führen, wird schließlich ein Auszug aus der Schrift des „Ex-Senators“ zitiert: Dieses Komitee sei „eine selbst-anregende Maschine ohne korrektive Vorrichtung. Wenn Sie nicht zustimmen, erhalten Sie Grausamkeit.“
Antisemitismus ist kein Standpunkt, sondern eine mentale Disposition, welche unbewusste Triebregungen, Konflikte und Neigungen verstärkt und manipuliert, anstatt sie zum Bewusstsein zu erheben und aufzuklären: Logische Widersprüche werden problemlos überbrückt. So auch bei M. Während sich seinem Papier zufolge der Zionismus in den USA mit seinen berüchtigten Aktivitäten öffentlich entblößt, wird an anderer Stelle das genaue Gegenteil behauptet, und der antisemitische Mythos von der permanenten heimtückischen Verstellung der Juden bemüht. „Verschleiert diese Gruppe [gemeint sind die „christlichen Evangelikalen“, Anm. MK] ihre politischen Ziele mit Religion so wie die Zionisten und Fundamentalisten?“ So wird das Bild von der teils offen-brutalen, teils tückisch-versteckten Vorherrschaft der Juden in den Vereinigten Staaten gezeichnet und ein Gefühl von Abscheu und Verunsicherung provoziert.
Neuer Antisemitismus
Zu den Kennzeichen des Neuen Antisemitismus gehört die explizite oder implizite Forderung nach der Beseitigung Israels. Explizit wird dieses Anliegen von islamistischen Gruppen wie z.B. der palästinensischen Hamas formuliert. Diese Gruppen nehmen die Staatsbezeichnung Israel nicht in den Mund, sondern sprechen stattdessen von einem „zionistischem Gebilde“. Saddam Hussein hatte sich diese Sprachregelung zu eigen gemacht, und war zugleich der großzügigste Mäzen antijüdischer Selbstmordattentate. Implizit wird Israels Beseitigung von denjenigen intendiert, die an Israel einen völlig anderen Maßstab anlegen, als an jeden anderen Staat der Welt. Während z.B. allen übrigen Staaten das Recht eingeräumt wird, sich gegen diejenigen, die sie mit Raketen und Selbstmordbombern angreifen, auch militärisch zu verteidigen, wird diese Verteidigung im Falle Israels oftmals prinzipiell delegitimiert.
Durch unterschiedliche Maßstäbe ist auch die Solidarität mit den Palästinensern geprägt. Sie entlarvt sich immer dann als Heuchelei, wenn die Tötung von Palästinensern durch Fanatiker der Hamas oder der Fatah stillschweigend hingenommen wird. So blieb hierzulande die von einem palästinensisch-israelischen Wissenschaftlerteam erstellte Studie über Palästinenser, die während der ersten Intifada von Palästinensern getötet wurden, weitgehend unbekannt. Sie belegt, dass zwischen 1987 und 1993 mindestens 942 Palästinenser als „Kollaborateure“ ermordet wurden. Darunter waren etwa 130, die unter dem Vorwand „moralischer Verfehlung“, also aus islamistischen Motiven, getötet wurden.[8] Schon als in den Siebziger- und Achtzigerjahren tausende Palästinenser und sonstige Araber durch die Regimes in Syrien und Jordanien ermordet wurden, zeigte sich, dass der Aufschrei der Empörung stets nur in einem einzigen Fall erfolgt: Wenn er sich gegen Juden und den jüdischen Staat richten kann.
Zurück zum Ausgangspunkt: M. zitiert in seinem Rundschreiben zustimmend die Stellungnahme des damaligen irakischen Außenministeriums, in der von „Zionist Wesen“, so M.s Übersetzung von „zionist entity“, die Rede ist. Er delegitimiert die Balfour-Erklärung von 1917, die dem jüdischen Volk eine nationale Heimstätte in Palästina versprach, mit einer dem englischen Außenministers Jack Straw zugeschriebenen Aussage: „Die Balfour-Erklärung ist keine ehrenwerte Erklärung.“
In der Schlusspassage seines Papiers schlägt M. seinen Stipendiatskollegen von der Böckler-Stiftung eine Untersuchung der folgenden Thematik vor: „Arabische Wiedervereinigung und Befreiung Palästinas: Zwei Hauptwörter, die die arabischen Massen von der atlantischen Küste bis zum Golf in neuen Zeiten bewegt.“
Antisemitische Denkstruktur
Unter antisemitischer Denkstruktur verstehe ich eine Betrachtung der Welt, die alle Erscheinungen des Lebens binär codiert: Überall scheint dann das bedrohte Gute – die homogene und an sich harmonische „Wir-Gemeinschaft“ – im existenziellen Kampf mit einem äußeren Bösen zu stehen und dessen permanentes Opfer zu sein: „Die anderen“ sind „unser“ Unglück, heißt es dann. Alles wäre gut bei „uns“, wenn es „sie“ nicht gäbe. Diese Blickweise auf den globalisierten Markt hat seit dem Ende des realsozialistischen Lagers und dem Rückgang einer rational fundierten Kritik des Kapitalismus an Attraktivität gewonnen: Die Unzufriedenheit mit Zuständen, die aus dem Gesamtzusammenhang des Kapitalismus resultieren, wird auf das „amerikanisch beherrschte“ Israel und die „von Juden dominierten“ USA kanalisiert. Alle Warum-Fragen werden auf diesen einen Punkt reduziert und die Wahrnehmung globaler Konflikte unbewusst oder bewusst durch das Raster der antisemitischen Denkform vorstrukturiert.
Dieser Blick auf die Welt prägt auch das Papier von M. Im dichotomen Raster sind unzweideutig gegenübergestellt: Hier der Irak unter Saddam Hussein, mit dem Deutschland sich zu verbünden habe. Dort die zionistische Entität, die Washington und die amerikanische Öffentlichkeit kontrolliert und für die Übel dieser Welt verantwortlich ist. In klassisch antisemitischer Diktion wird Deutschland „als eine Macht“ stilisiert, „die sich vom Imperialismus und der Ausbeutung anderer Völker distanziert hat“, während „auf der anderen Seite [...] Ausbeutung“ als „ein Wort“ präsentiert wird, „das mit Ländernamen wie USA, England, u.a. verbunden ist.“ Dass zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Papiers ein Deutscher beispielsweise an der Spitze des Internationalen Währungsfonds stand – der jetzige Bundespräsident –, fällt bei dieser Betrachtungsweise unter den Tisch. Wie wurde von Seiten der Hans Böckler Stiftung auf die antisemitischen Stereotype und die anti-israelischen Tiraden in M.s Papier reagiert?
Angst vor dem Makel?
Vier Tage nach bekannt werden von M.’s Stellungnahme distanzierte sich der Leiter der Abteilung Studienförderung der Hans-Böckler-Stiftung in einem Rundschreiben von dieser „E-mail mit antisemitischen Inhalten“. Man habe „kein Verständnis“ dafür, dass derartige Äußerungen unter dem Etikett der Stiftung verbreitet würden und bitte „alle um Entschuldigung, die der antisemitische Inhalt der E-mail tief getroffen“ habe, heißt es in dem Schreiben. So weit, so gut. Obwohl diese Distanzierung keiner weiteren Rechtfertigung bedurfte, fügte der Autor eine solche hinzu: Die Böckler-Stiftung habe bereits „externe Reaktionen auf diesen Vorgang“ erhalten. So habe man der Stiftung „die Zusammenarbeit mit und die Duldung von Antisemiten im Kreise ihrer Stipendiatinnen vorgehalten.“ Erinnert dieser Hinweis nicht an die standardisierten Warnungen vor Stimmen aus dem Ausland, die über die Schändung jüdischer Friedhöfe in Deutschland aufgebracht seien? Schon immer erweckte diese Argumentation den Verdacht, das nicht der Kampf gegen Antisemitismus, sondern die Beschwichtigung „externer Stellen“ das übergeordnete Ziel derartiger Distanzierungen sei. „Wir stellen fest“, heißt es in dem Brief, „dass wir alles tun, um Antisemitismus und Antisemiten in der Stiftung auszuschließen.“
Von diesem guten Vorsatz war drei Wochen später, als das „Leitungskollektiv“ (LK) der Hans-Böckler-Stipendiaten gemeinsam mit dem Autor des oben zitierten Schreibens über das Thema „Antisemitismusdebatte“ beriet, keine Rede mehr. Laut Protokoll dieser Sitzung wurde das vom Leiter der Abteilung Studienförderung artikulierte „Distanzierungsverlangen“ nicht geteilt. Als „Fazit“ hielt man stattdessen fest: „Die Stiftung wird zu diesem Fall nicht weiter offiziell Stellung nehmen und es wird auch keine disziplinierenden Maßnahmen geben.“ Warum scheute das Leitungskollektiv den simplen Beschluss, dass die Stipendiaten der Böckler-Stiftung niemals eine Position tolerieren würden, die dem Wunsch nach einer Auslöschung Israels oder dem Phantasma einer „jüdischen Weltverschwörung“ Legitimation verleiht? Warum wurde die von einem Stipendiaten formulierte „Resolution gegen Antizionismus und Antisemitimus unter Promovierenden der Hans Böckler Stiftung“ nicht einmal zur Diskussion gestellt? Das Leitungskollektiv blieb gegenüber dem Antisemitismus in den eigenen Reihen indifferent. Abgesehen von der Ankündigung, die politische Bildung der Stipendiaten künftig durch Seminare verbessern zu wollen, wurde auf Betreiben des anwesenden Stiftungsvertreters lediglich eine einzige Konsequenz gezogen: „Es wird [...] künftig ein Zusatz auf der [E-mail-] Liste vermerkt, aus dem hervorgeht, dass weder die HBS noch das LK für den Inhalt der Nachrichten verantwortlich zu machen sind.“ Offenbar war man in erster Linie daran interessiert, für den Fall zukünftiger „externer Reaktionen“ als Stiftung aus dem Schneider zu sein.[9]
Der Schlussabsatz des Protokolls macht die Fehleinschätzung der Leitungsrunde der Stipendiaten manifest: „Wir konstatieren, dass das Problem langfristig nicht mittels formaler Regelung gelöst werden kann, sondern künftig vielmehr die politische Haltung ins Zentrum der Diskussion gerückt werden muss. Gemeinsam soll überlegt werden, wie dem Problem des Rechtsrucks begegnet werden kann (u.a. Diskussion um Auswahlkriterien, politische Seminare).“ Rechtsruck? Wenige Monate nach dem erneuten Wahlsieg von Rot-Grün und ein halbes Jahr vor Beginn der Hohmann-Affäre war dieses Wort ein Phantasiebegriff. Seit dem 11. September war es mehr als je zuvor die politische Linke, die sich antizionistisch gerierte, die Israel nach ganz spezifischen Kriterien zu beurteilen suchte und die nicht selten obskure Verschwörungstheorien an die Stelle konkreter Analysen setzte. Der Neue Antisemitismus ist attraktiv und gerade deshalb so gefährlich, weil er dem Ressentiment gegen „Zionisten“ als Bestandteil eines progressiven Programms Legitimation verschaffen will. Um diese Form von Antisemitismus hat sich der Streit unter den Böckler-Stipendiaten gedreht. Wer dennoch von einem „Problem des Rechtsrucks“ spricht, nährt die Befürchtung, dass der Antisemitismus von links durch Rückgriff auf traditionelle Feindbilder bemäntelt werden soll. Wie wurde nun die Debatte über das Papier von M. im Rahmen der Mailliste der Böckler-Stipendiaten geführt?
Beliebigkeit…
Bestimmte Eigenarten der 70 Beiträge umfassenden Kontroverse fallen dem Beobachter unabhängig von ihren inhaltlichen Ausrichtungen ins Auge. Da ist zunächst der Eindruck der Beliebigkeit: Viele Beiträge klingen so, als hätten die Autorinnen und Autoren hinschreiben wollen, was ihnen „zum Thema“ gerade mal so eingefallen ist. Treffend spricht ein Diskussionsteilnehmer von einem „ich wollte mich nur mal beteiligen“-Syndrom, das er als „ebenso fatal wie die Ausgangsmail“ empfand. Von einer Einsicht in die Zentralität von Auschwitz für sozialwissenschaftliches Denken in Deutschland ist hier wenig zu spüren. Die Tatsache, dass im Abstand von nur 60 Jahren dieses Land in Bezug auf den Topos „Antisemitismus“ kein „normales“ Land und die Linke dieses Landes keine „normale“ Linke sein kann – ganz zu schweigen davon, dass ein normalisiertes Verhältnis zwischen Deutschland und den Juden oder Israel bis heute nicht möglich ist – bleibt unreflektiert.
Viel zu wenig ist die E-Mail von M. der Gegenstand der Diskussion. Weder wird die Dämonisierung US-amerikanischer Juden thematisiert, noch die Tötung von Juden in Israel, also der Tatbestand, dass der von M. verteidigte Saddam Hussein zum Zeitpunkt der Debatte suizidale Mordaktionen an Israelis mit hohen Geldsummen zu belohnte. Stattdessen wird in vielen Beiträgen eben jenes Sammelsurium an Assoziationen reproduziert, welche das virulente Schuldgefühl der Deutschen beim Thema „Juden“ nun einmal mobilisiert: Hier übersteigerte Sympathie („aber trotzdem mochten wir sie [die strammen Likud-Anhänger aus Israel, M.K.] natürlich total gern“), dort Vokabeln des Hasses (wie das jüdische Leben in Frankreich beweise, „wurden eben nicht alle ausgerottet“). Hier die Parteinahme für „die so geschundenen Palästinenser“ (obwohl es um das konkrete Verhalten von Israelis oder Palästinensern im Papier von M. überhaupt nicht geht), dort der Verweis auf „die israelis als [...] der aggressor“ und die Bekanntgabe, dass „schuld an alledem“ ohnehin der US-Imperialismus sei.
Maßgeblich für die meisten Stellungnahmen ist nicht die dritte, sondern die erste Person, die sich ihrer selbst – mal in der Rolle des abstrafenden Anti-Antisemiten, häufiger in der Rolle des empörten Niemals-Nie-Antisemiten – zu versichern sucht – der Streit mutierte binnen kürzester Frist zu einer Identitätsdebatte nicht-jüdischer Deutscher. Im Rückblick drängt sich gar der Eindruck auf, als habe man sich von Juden bei dieser Selbstfindung nicht stören lassen wollen. Als sich am sechsten Tag der Debatte eine jüdische Teilnehmerin nach zwei unbeantwortet gebliebenen Interventionen entnervt zurückzog („Tatsache ist [...] das ich mich als Jüdin [...] im Moment besonders schlecht fühle“), registrierte zwar eine Mit-Diskutantin den „für mich verständlichen und sehr bedauerten Ausstieg“. Ansonsten provozierte dieser Rückzug nicht die geringste Reaktion, ganz so, als habe eine Jüdin in einer „deutschen“ Debatte über Antisemitismus a priori nichts verloren. Wie sieht es mit der inhaltlichen Formierung dieser Debatte aus?
*... und Stringenz*
Nachdem einige Stipendiaten das Papier von M. scharf kritisiert hatten, begannen es andere – in unterschiedlicher Intensität – zu verteidigen. Da gab es einmal die offene Zustimmung derer, denen M. ganz offenkundig aus der Seele gesprochen hatte, weshalb sie „die absolut qualifizierte, gut recherchierte Dokumentation von M.“ verteidigten. Andere schränkten ihre Zustimmung ein: „Ich (glaube) hinter M.s mail ein Interesse zu sehen, welches ich nachvollziehen kann, ohne damit einverstanden zu sein.“ In mehreren E-Mails wurde M. gegen den Vorwurf des Antisemitimus verteidigt, da dieser mit Antizionismus nicht verwechselt werden dürfe: „Zionismus ist nicht das gleiche wie Judentum. Deswegen kann man sich gegen Zionismus wenden, ohne antijüdisch zu sein.“ Diese Argumentation lässt freilich außer Acht, dass spätestens seit 1921 – in diesem Jahr veröffentlichte Alfred Rosenberg sein Pamphlet Der staatsfeindliche Zionismus – in Deutschland ein antisemitischer Antizionismus zirkuliert. Hitler hatte ihm schon in „Mein Kampf“ Raum gegeben. Die Juden, schrieb er dort, „denken gar nicht daran, in Palästina einen jüdischen Staat aufzubauen, [...] sondern sie wünschen nur eine mit eigenen Hoheitsrechten ausgestattete [...] Organisationszentrale ihrer internationalen Weltgaunerei.“ Hier wurde der Boden für spätere antizionistische Schmähworte wie „Gebilde“ oder „Siedlerregime“ bereitet.[10] In Hinblick auf M.s Papier ist der Verweis auf einen nicht antijüdischen Antizionismus freilich besonders absurd, da M. „Zionismus“ nur im Kontext antisemitischer Wahnideen thematisiert. Die Tatsache, dass mehrere Stellungnahmen den antijüdischen Charakter des Papiers gerade deshalb bestreiten, weil hier von Zionismus und nicht von Juden die Rede sei, veranschaulicht die Rolle, die jene „Zionismuskritik“ im Kontext des Neuen Antisemitismus spielt: Sie ist das trojanische Pferd, welches das antisemitische Klischee in die Zentren progressiver Bewegungen trägt.
Diejenigen, die den Antisemitismus von M. aufgedeckt hatten, stießen auf massive Gegenwehr und verschärften ihren Tonfall auch gegenüber den Verteidigern von M. Diesen Kritikern kommt ohne Zweifel das Verdienst zu, den antisemitischen Gehalt der Stellungnahme von M. nicht nur erkannt, sondern die Diskussion hierüber überhaupt in Gang gebracht zu haben. Dessen ungeachtet war der Tonfall ihrer Kritik zuweilen eher von einem Gestus der Überlegenheit als von der Genauigkeit der Argumentation geprägt. Ein Teilnehmer problematisierte dies gegen Ende der Debatte wie folgt: „Kann ich all diejenigen, die antisemitische Stereotype in ihrer Argumentation erkennen lassen oder antisemitischem Gedankengut (vielleicht unreflektiert) aufsitzen, umstandslos als latente oder manifeste Antisemiten bezeichnen? Jemanden darauf hinzuweisen, von mir aus in aller Schärfe, dass sie bzw. er sich antisemitischer Denkfiguren bedient, ist in meinen Augen zunächst einmal was völlig anderes, als sofort und kategorisch (und manches mal auch triumphal) „Du Antisemit“ zu rufen.“ In der Tat kann der Bruch mit Antisemitismus in seinen immer neuen Erscheinungsformen nur in fortwährender Auseinandersetzung, d.h. prozesshaft vollzogen werden.
Das in meinen Augen wesentliche Kennzeichen der Böckler-Debatte über den Antisemitismus ist aber nicht die Verteidigung von M. oder die spezifische Artikulation der Antisemitismus-Kritik, sondern das brachiale Ressentiment gegenüber denjenigen, die den Antisemitismusvorwurf erhoben. Bezeichnender Weise wurde die Forderung nach Ausschluss aus der Mailinglliste nicht gegenüber dem Saddam-Freund M. erhoben, sondern gegenüber seinem schärfsten Kritiker. Zahlreiche Stellungnahmen griffen hierbei eben jene Topoi auf, die Martin Walser 1998 in seiner berüchtigten Paulskirchenrede popularisierte. Dabei hat gerade Walser demonstriert, wie eng das antisemitische Bewusstsein und die Abwehr der Kritik am Antisemitismus beieinander liegen. So finden wir in dem Beitrag eines Böckler-Doktoranden den „eindringlichen“ Appell, auf den Vorwurf des Antisemitismus nicht länger „reflexartig mit dem schlechten Gewissen der Nazi-Nachkommen zu reagieren“. Eine Promovierende bezeichnet „Antisemitismus“ – einer der zentralen Antriebskräfte der Shoa! – als „einfach nur doofes Schlagwort, mit dem man seinen Gegner falls er nicht ,politisch korrekt’ pro Israel ist, sofort mundtot machen kann.“ Ein drittes Statement kritisiert, „dass gleich die Keule mit dem Antisemitismus rausgeholt“ worden sei. In einem vierten Beitrag heißt es: „Ich habe den Eindruck, wer zuerst ,du Antisemit’ sagt, hat gewonnen.“ Und natürlich taucht in den Diskussionsbeiträgen ebenfalls der paranoide Topos von dem besonderen Wagemut auf, dessen man angeblich bedürfe, um seine Position überhaupt noch aussprechen zu können: „Das Wort (Antisemitismus) wird aus meiner Sicht nur als Schimpfwort für KollegInnen missbraucht, die sich getraut haben, eine Meinung zu äußern, die einigen nicht passt.“ Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass diese Abwehraggression vor jenen halt macht, die häufiger als alle anderen den Antisemitismus thematisieren müssen: den Juden.
„Es gibt heute mehr Antisemiten und mehr Antisemitismus als je auf der Welt“, hat Alain Finkielkraut zutreffend konstatiert.[11] Auschwitz war der Präzedenzfall, der bewies, dass ein umfassender Krieg gegen Juden mit dem einzigen Ziel ihrer Vernichtung möglich und erfolgreich sein kann. „Hitler hat den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen: ihr Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts ähnliches geschehe.“ (T.W.Adorno) Werden die Hans-Böckler-Stiftung und ihr Stipendiatenkreis aus dem Debakel dieses Antisemitismusstreits die richtigen Schlussfolgerungen ziehen?
Am 11. Mai 2005 als Dossier der Zeitschrift „Jungle World“ veröffentlicht.
[1] Zit. nach: U. Becker, M. Küntzel, K. Thörner et. al., Goldhagen und die deutsche Linke, Berlin 1997, S. 106.
[2] Dieser Brief erschien erstmals 1985 in „Radical America“. Die erste vollständige deutsche Übersetzung wurde erst 1993 mit einem Kommentar von mir in der Zeitschrift „Bahamas“ (Nr. 10, 5/93, S. 26ff) publiziert.
[3] Dieser Aspekt wird im Folgenden nicht weiter thematisiert, da die Stellungnahme genauso gut von einem Deutschen ohne arabischen Hintergrund hätte stammen können. Ich räume allerdings ein, dass in einigen Stellungnahmen zu M.s Papier eine vorgeblich „antirassistische“ Attitüde (im Sinne einer gedankenlosen und von allen Wertemaßstäben bereinigten „Inschutznahme“) eine Rolle gespielt haben könnte.
[4] Vgl. Jeffrey L. Sammons (Hg.), Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Grundlage des modernen Antisemitismus – eine Fälschung, Göttingen 1998.
[5] Vgl. “Von Zeesen bis Beirut”, in: Jungle World, 20.Oktober 2004
[6] Osama bin Laden Frontline interview (May 1998), siehe: www.ontology.buffalo.edu/smith//courses01/rrtw/Ladin.htm
[7] „Die Juden beherrschen diese Welt“, hatte Mahathier vor diesem Forum ausgerufen, und die Juden hätten „Menschenrechte und Demokratie“ nur deshalb „erfunden“, um hierdurch „die Kontrolle über die mächtigsten Länder“ zu gewinnen. Vgl. Frankfurter Rundschau, 21. November 2003.
[8] Abdel-Jawad Saleh und Yizhar Be’er, Collaborators in the Occupied Territories: Human Right Abuses and Violations , Januar 1995, siehe unter http://www.btselem.org/Download/199401_Collaboration_Suspects_Eng.doc
[9] Hinsichtlich der Seminartätigkeit ist es nicht bei der Ankündigung geblieben: Im November 2004 veranstaltete die Hans-Böckler-Stiftung in Berlin die von einem Aktivistenkreis der Stipendiaten vorbereitete Konferenz: „Antisemitismus in der deutschen Linken“.
[10] Adolf Hitler, Mein Kampf, Bd. II, München 1934, s. 356.
[11] Antisemitismus im Wandel. Ein Gespräch mit Alain Finkielkraut, in: FAZ, 12. November 2003.