Neuestes Buch:
Nazis und der Nahe Osten
Wie der islamische Antisemitismus entstand
Über die zunehmende Judenfeindschaft in islamischen Gesellschaften
Evangelische Akademie Bad Boll, 28. November 2009
Die gegenwärtige Judenfeindschaft in islamischen Gesellschaften werde ich unter drei Fragestellungen beleuchten. Erstens: Wo kommt sie her? Zweitens: Wie stellt sie sich momentan dar? Drittens: Worauf zielt sie ab? Beginnen wir also mit der historischen Genese.
Die Wurzeln der Judenfeindschaft in islamischen Gesellschaften liegen beim Frühislam. Gewiss: Der Koran enthält durchaus auch Verse, die „die Kinder Israels“ loben, ja sogar Verse, die als Legitimation des Staates Israels gelesen werden können. So heißt es in Sure 7 Vers 137 über die Kinder Israel: „Und zum Erbe gaben wir dem Volk, das für schwach erachtet war, den Osten und Westen der Erde, die Wir gesegnet hatten, und erfüllt war das schöne Wort deines Herrn an den Kindern Israel, darum dass sie standhaft geblieben.“ „Oh Volk“, heißt es in Sure 5, Vers 21, „betritt das heilige Land, das Allah euch bestimmte.“
Doch die Anzahl der judenfeindlichen Aussagen überwiegt. „Wegen der Sünde der Juden und weil sie Wucher nahmen, wiewohl er ihnen verboten war, haben wir ihnen gute Dinge verwehrt, die ihnen erlaubt waren,“, heißt es beispielsweise in Sure 4, Vers160. „Und sie betreiben auf Erden Verderben“, heißt es in 5/64. „Und verwandelt hat er einige von ihnen zu Affen und Schweinen“, heißt es in 5/60, während es in dem berühmtesten jener Verse, dem Vers 5/82 heißt: „Wahrlich, du wirst finden, dass unter allen Menschen die Juden … den Gläubigen am meisten Feind sind.“[2]
Der tunesische Philosoph Mezri Haddad, selbst ein Moslem, bezeichnet diese Verse als „antisemitischen Müll“ und fordert, da man den Koran hiervon nicht befreien kann, die islamischen Denker dazu auf, jene Verse mit „intellektueller Kühnheit“ und „hermeneutischer Vernunft“ neu zu interpretieren.[3]
Die Widersprüchlichkeit des Judenbildes im Koran – mal pro-jüdisch, mal anti-jüdisch – hat mit den überlieferten Lebenserfahrungen Mohammeds zu tun. Während Mohammed die Juden am Anfang seiner Laufbahn noch für die Kronzeugen Gottes hielt, galten diese ihm später, nachdem sie sich seinen Vereinnahmungsversuchen entzogen hatten, als die schlimmsten Feinde: Zwei jüdische Stämme wurden auf sein Geheiß aus Medina vertrieben, an dem dritten und letzten Stamm aber wurde ein blutiges Exempel statuiert: Mohammed ließe an einem einzigen Tag des Jahres 627 alle Männer dieses Stammes – es sollen zwischen 600 und 900 gewesen sein – köpfen und deren Frauen und Kinder in die Sklaverei verkaufen.
Doch das eigentliche intellektuelle Verhängnis fand eine Generation später statt: Jetzt wurde lange nach Mohammeds Tod der koranische Bericht, der extrem raumgebunden wie auch zeitgebunden ist, aus seinem historischen Kontext gelöst und zur einzig wahren und überzeitlich gültigen Offenbarung über die Feinde Gottes erklärt. Damit wurde der Antijudaismus ein fester Bestandteil der neuen Religion.[4]
Mohammed hatte mit den Juden von Medina leichtes Spiel. Deshalb war das Judenbild im mittelalterlichen Islam nicht von Furcht vor Juden oder von Neid bestimmt, sondern hauptsächlich von Verachtung: Sie standen nicht über, sondern unter den Muslimen und mussten als Dhimmis ihren niederen Rang akzeptieren.
Der europäische Antisemitismus baute hingegen auf dem Christentum auf. Hier hat nicht der Prophet die Juden getötet, sondern die Juden den Propheten. Aufgrund dieser Legende – „sie“ sollen in der Lage gewesen sein, Gottes einzigen Sohn zu töten! – wurden sie im Christentum nicht als „Looser-Gruppe“ verachtet, sondern als dunkle und übermächtige Instanz gefürchtet. Deshalb waren es gerade sie, die man im Mittelalter für die Pest – Stichwort: Brunnenvergifter – und in der Neuzeit für den „Kasino-Kapitalismus“ und das spekulative Kapital, für Münteferings „Heuschrecken“ also, verantwortlich gemacht hat. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dieser europäische Antisemitismus durch christliche Missionare, Kaufleute oder Botschaftsangehörige auch in den Orient gebracht. Dort fand er unter den Muslimen jedoch so gut wie keine Resonanz. Ja, er stieß manchmal, zum Beispiel im osmanischen Parlament, sogar auf Widerstand.
Es dauerte einige Jahrzehnte, bis es den daran Interessierten gelang, den religiösen Antijudaismus des Frühislam mit dem europäischen Antisemitismus der Moderne zu kombinieren und somit den „islamischen Antisemitismus“ als spezifische Form der Judenfeindschaft hervorzubringen.
Der entscheidende Zeitabschnitt, der diese Fusion besiegelte und die Ideologie des islamischen Antisemitismus in islamischen Gesellschaften verbreitete, lag zwischen 1939 und 1945. Das wichtigste Instrument dieser Fusion war die nationalsozialistische Propaganda in der islamischen Welt. Ebenso wie die Nazis den in Europa verbreiteten christlichen Antijudaismus radikalisiert hatten, taten sie im Rahmen ihrer Islampolitik alles, um auch den latenten altislamischen Antijudaismus zu radikalisieren.
Den Auftakt machte das 31-seitige Pamphlet „Islam-Judentum. Aufruf des Großmufti an die islamische Welt im Jahre 1937.“ Es wurde mit deutscher Hilfe erstellt, 1937 erstmals auf der Konferenz von Bludan verbreitet und anschließend in der ganzen arabischen Welt wie auch unter den bosnischen Teilnehmern der muslimischen SS-Division verteilt. Ich stelle Ihnen eine kurze Passage darauf vor:
„Der Kampf zwischen Juden und Islam begann, als Mohammed von Mekka nach Medina floh. ... damals waren die jüdischen Methoden schon die gleichen wie heute. Ihre Waffe war wie immer die Verleumdung. ... Wenn die Juden Mohammed so verraten konnten, wie werden sie die Muslime dann heute verraten. ... Die Verse aus dem Koran und Hadith beweisen euch, dass die Juden die bittersten Gegner des Islams gewesen sind und noch weiter versuchen, denselben zu vernichten.“
Zwischen 1939 und 1945 strahlte darüber hinaus der Nazi-Kurzwellensender Radio Zeesen allabendlich seine Programme auf arabisch, türkisch und persisch aus – ein Medium, dass auch die analphabetischen Massen in den Teehäusern, Basaren und auf öffentlichen Plätzen erreichte. Auch hier wurde in erster Linie auf die Religion abgestellt: Die Sendungen begannen mit der Rezitation von Koransuren und der Antijudaismus des Frühislam wurde in die Sprache des Antisemitismus übersetzt.
Vor einigen Tagen erschien in den USA ein Buch des Historikers Jeffrey Herf, das die Gehirnwäsche von Radio Zeesen anhand umfangreicher neuer Quellenfunde eindrücklicher als je zuvor belegt. So forderte Radio Zeesen, als Rommel im Sommer 1942 kurz davor war, in Ägypten einzurücken, die Ägypter zum antijüdischen Massenmord auf.
„Jetzt habe ihr die beste Gelegenheit, euch von dieser schmutzigen Rasse zu befreien, die eure Rechte ursupiert und nichts als Unglück und Zerstörung über eure Länder gebracht hat“, verkündete das arabisch-sprachige Radio am 7. Juli um 20.15 Uhr. „Tötet die Juden, verbrennt ihren Besitz, zerstört ihre Geschäfte, vernichtet diese Stützen des britischen Imperialismus. Eure einzige Hoffnung auf Befreiung liegt darin, die Juden zu vernichten, bevor sie euch vernichten.“[5]
Je näher die Niederlage des Nationalsozialismus rückte, desto leidenschaftlicher wurde dieser islamische Antisemitismus entfacht – Josef Goebbels zufolge waren 1943 etwa 70-80 Prozent der orientalischen Wortbeiträge von Radio Zeesen antijüdisch orientiert.[6] Zu den allabendlichen eifrigen Zuhörern dieses Senders gehörte damals übrigens ein Mann, der später eine bemerkenswerte Karriere machen sollte: Ruhollah Khomeini.
Im April 1945 wurde Radio Zeesen stillgelegt – doch der Antisemitismus wirkte im Nahen und Mittleren Osten weiter nach. Vorübergehend veränderte er seine Gestalt: Gambal Abdel Nasser, der zwischen 1954 und 1967 die Muslimbruderschaft blutig unterdrückte und den Nationalismus predigte, propagierte einen Antisemitismus der europäischen Art: Er verbreitete die Protokolle der Weisen von Zion ohne religiösen Pomp. Nach der Niederlage im 6-Tagekrieg von 1967 wurde der Antisemitismus jedoch erneut in einen religiösen Kontext gestellt. Jetzt wurde die islamische Welt mit dem wichtigsten Pamphlet des islamischen Antisemitismus, Sayyid Qutbs „Unser Kampf gegen die Juden“ geradezu überschwemmt. Dieser Text ist in erster Linie ein religiöses Traktat, das die Juden beschuldigt, die Muslime „von Allahs Weg abbringen zu wollen“. 1979 wurde mit der iranischen Revolution gleichzeitig der Al-Quds-Tag als eine Art Jahresfeier des islamischen Antisemitismus eingeführt und zehn Jahre später mit der Charta der Hamas das bis heute wohl wichtigste Manifest des Islamismus kreiert.
In dieser Charta werden Juden – quasi im selben Atemzug als armselige Feiglinge, die sich hinter Steinen und Bäumen verstecken u n d als heimliche Herrscher der Welt portraitiert.
Die Juden, lesen wir einerseits in Artikel 22, „standen hinter der Französischen Revolution und der kommunistischen Revolution … sie standen hinter dem Ersten Weltkrieg … und sie standen hinter dem Zweiten Weltkrieg … Es gibt keinen Krieg in der Welt, bei dem sie nicht ihre Finger mit im Spiel haben.“
Dies entspricht fast wörtlich dem Sendeprotokoll einer arabischen Radio-Zeesen-Übertragung vom 28. Januar 1944, in dem die Juden nicht nur beschuldigt werden, den I. Weltkrieg gestartet zu haben.
„Die Juden begannen (auch) den gegenwärtigen [Zweiten Welt-] Krieg um zu erreichen, was sie im vorherigen Krieg nicht erreicht hatten.“[7]
Gleichzeitig zitiert die Charta der Hamas zustimmend den wohl niederträchtigsten aller antijüdischen Hadithe aus der Frühzeit des Islam:
„Der jüngste Tag wird nicht kommen“ heißt es hier, „bevor nicht die Muslime gegen die Juden kämpfen und sie töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken. Und jeder Baum und Stein wird sagen: ,Oh Muslim, oh Diener Gottes, da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn.“
Die Juden verhalten sich in dieser Geschichte menschlich. Sie verstecken sich und zittern vielleicht vor Angst. Die Muslime aber sollen kein Mitleid verspüren. Die hier vor Angst um ihr Leben zittern, sollen einer nach dem anderen verraten werden, damit man sie ebenfalls töten kann. Doch nicht nur die Muslime, sondern das ganze Universum – die Steine und die Bäume, sprich: die tote Natur und die lebendige Natur – ist den Juden feindlich gesonnen und will ihren Tod. Selbst der Himmel schließt sich an: Nur ihr Tod führt zur Auferstehung und zum Paradies. Diese grauenvolle Anweisung ist – so die Überlieferung – aber nicht von irgendjemandem, sondern vom Propheten Mohammed persönlich ergangen.
Vor 1937 war dieser Hadith seit Generationen in Vergessenheit geraten. Wie mir einer der bedeutendsten israelischen Arabisten, Yehoshua Porath erklärte, tauchte er im 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert im arabischen Schrifttum nicht auf. Erst in dem Pamphlet des Mufti von 1937 – Islam und Judentum – wird er in einem neuzeitlichen Kontext erstmals wieder zitiert. Die Hamas pickte sich 1988 aus dem Gesamtangebot islamischer antijüdischer Texte gerade diese Passage heraus. Heute gehört dieser genozidale Vers zu den bekanntesten Hadithen überhaupt.
Was hat unser historischer Rückblick erbracht? Wir sehen erstens, dass nicht die islamische Überlieferung als solche, sondern eine bestimmte Auslegung jener Schriften und das gezielte Herauspicken der darin enthaltenen Hetze gegen die Juden für die Entwicklung des islamischen Antisemitismus entscheidend waren. Wir sehen zweitens, dass dieser Antisemitismus mit Israel in keinem ursächlichen Verhältnis steht. Ob es sich um den Hadith vom Stein und Baum handelt, oder um die Beteuerung, Juden seien an den beiden Weltkriegen schuld: In beiden Fällen begründete die Hamas ihre Judenfeindschaft mit Quellen, die älter sind, als Israel.
Allerdings wird dieser alte und ältere Judenhass auf eine höchst moderne Weise kommuniziert. Damit bin ich bei meinem zweiten Punkt: Der gegenwärtigen Erscheinungsform von Judenfeindschaft in islamischen Gesellschaften. Ich möchte Ihnen anhand von drei Beispielen vermitteln, wie heute Judenhass in islamischen Gesellschaften verbreitet wird.
Mein erstes Beispiel ist der Satelliten-Sender Al Manar, den die Hisbollah mit Unterstützung der iranischen Staatsführung betreibt. Ähnlich wie bei dem Musiksender MTV dürfen sich hier Alt und Jung an Videoclips erfreuen, die mit inspirierender Grafik und mitreißender Musik unterlegt sind; Videoclips, die allerdings nur für das Eine werben: antijüdische Selbstmordattentate.
Wir sehen Kinder mit Sprengstoffgürteln und dazu die Bilder von sterbenden israelischen Soldaten, die mit triumphierenden Gesängen unterlegt werden. Ein Trickfilm demonstriert, wie sich ein Kind in der Nähe israelischer Soldaten in die Luft sprengt, während der TV-Cartoon einen Jungen präsentiert, der lächelnd auf einer Rakete Richtung Israel fliegt. Gleichzeitig aber – und das ist wirklich ein neues Kapitel in der Geschichte des Antisemitismus – ließ Al-Manar zur besten Sendezeit im Fastenmonat Ramadan die „Protokolle der Weisen von Zion“ – die wirkungsmächtigste antisemitische Schrift aller Zeiten, die einem Adolf Hitler als das Handbuch zum Holocaust diente, ausstrahlen – diesmal aber in eine massenfreundliche 30-teilige Spielfilmserie verpackt. Diese antisemitische Soap Opera wurde in Syrien produziert.
„Höre!“, sagt der Rabbi in einer Szene dieser Serie zu einem jüngeren Juden. „Wir haben von oben einen Auftrag erhalten. Wir brauchen für das ungesäuerte Brot am Passahfest das Blut eines Christenkindes.“ In der nächsten Szene wird ein verängstigter Junge aus der Nachbarschaft herbeigezerrt. Dann fährt die Kamera auf das Kind zu, und in Großaufnahme sieht man, wie ihm die Kehle durchschnitten wird. Das Blut spritzt aus der Wunde und strömt in ein Metallbecken.
Es gibt kaum ein anderes Medium, dass den Antisemitismus mit vergleichbarer Wirksamkeit in den Seelen und Köpfen von Menschen verankert wie das Medium Film. Die Nazis hatten dies gewusst und deshalb davon Gebrauch gemacht. Von der Möglichkeit der permanenten Gehirnwäsche durch das Satellitenfernsehen ahnten sie noch nichts. Blutrünstige Szenen dieser Art wurden in 2003 von Al-Manar und in 2004 von zwei iranischen Sendern sowie in 2005 von einer jordanischen Fernsehstation jeweils während der besten Sendezeiten im Fastenmonat Ramadan ausgestrahlt. Im Ramadan 2009 wurde die Serie im zweiten staatlichen Fernsehen Irans ausgestrahlt.[8]
Derzeit unternimmt das iranische Regime große Anstrengungen, um diesen genozidalen Hass auf Juden und Zionisten zu globalisieren. So bereitet man die Entsendung eigener Satelliten in den Weltraum vor. Seit 2008 wird Al-Manar in Indonesien ausgestrahlt; eine spanischsprachige Ausgabe von „Al-Manar“ ist für Süd- und Lateinamerika in Vorbereitung.[9] In den USA wurde dieser Sender 2004 verboten. Frankreich und die EU zogen nach. Letztes Jahre wurde dieser Sender auch in Deutschland verboten. Bisher ließ sich dieses Verbot technisch jedoch nicht umsetzen. Über den staatlichen ägyptischen Satelliten Nilesat reicht der mediale Arme der Hisbollah auch heute noch bis in die Wohnzimmer in Deutschland.
Als zweites Beispiel möchte ich sie mit den Kinderprogrammen eines weiteren beliebten Sender vertraut machen; ich meine den Sender „al-Aksa TV“ der Hamas, dessen Zielgruppe in besonderer Weise die Kinder sind. Es begann mit Fafur, einer Fernsehmaus, die Walt Disneys Mickeymaus wie aus dem Gesicht geschnitten; eine Mickeymaus, die lustig und unterhaltsam den Mord an Juden propagiert.
Sanabel“, fragt Farfur im Kinderprogramm der Hamas-eigenen Fernsehstation Al-Aqsa, „was wollt ihr zum Wohl der Al-Aqsa-Moschee tun?“ „Wir wollen kämpfen.“ – „Und was noch?“ – „Die Juden auslöschen.“ Jetzt ist Fafur, die Comicfigur im Fernsehprogramm der Hamas, zufrieden.[10]
Internationale Proteste zwangen die Hamas, den Disney-Klon aus dem Verkehr zu ziehen. Der Sender Al-Aqsa tat dies auf eigene Art: Farfur wurde im Kinderprogramm von einem israelischen Beamten verprügelt und getötet. Anschließend wandte sich das durch die Sendung führende Mädchen an sein Publikum:
„Ihr habt gesehen, dass die Juden Farfur als Märtyrer töteten. Was wollt ihr den Juden sagen?“ Eine dreijähige Shaima meldete sich am Telefon: „Wir mögen keine Juden, weil sie Hunde sind! Wir werden sie bekämpfen!“ – „Oh Shaima, du hast recht“, erwiderte das Mädchen im Studio. Die Juden sind Verbrecher und Feinde.“[11]
Heute ist es der Plüschteddy Nassur, der den Judenmord kindgerecht propagiert. Ich zitiere aus einer Sendung vom 22. September 2009:
„Nassur: „So Allah es will, wird es keine Juden oder Zionisten mehr geben. Sie werden ausgelöscht sein.“
Saraa, die junge Gastgeberin der Sendung: „Sie werden abgeschlachtet sein.“
Nun erzählt ein siebenjähriges Kind, wie sein Vater als Mitglied der Al-Qassam-Brigaden der Hamas „als ein Märtyrer starb.“
„Nassur zu dem Kind am Telefon: „Was möchtest du mit den Juden tun, die deinen Vater erschossen haben?“
Kind am Telefon: „Ich möchte sie töten.“
Saraa: „Wir wollen ihnen nichts antun. Wir wollen sie nur von unserem Land vertreiben.“ Nassur: “Wir wollen sie umbringen, sodass sie von unserem Land vertrieben werden, richtig?“
Saraa: Ja. Das stimmt. Wie werden sie mit allen Mitteln von unserem Land vertreiben.“
Nassur: Und wenn sie sich nicht friedlich entfernen wollen, durch Worte oder Gespräche, werden wir blutige Gewalt anwenden müssen.“[12]
In dieser kurzen Filmszene werden drei unterschiedliche arabische Begriffe mit der Sinnbedeutung „abschlachten“ benutzt. Der Antisemitismus artikuliert sich hier mit einer Brutalität und einer Rhetorik, wie sie beispielsweise im osteuropäischen antisemitischen Diskurs undenkbar ist.
Die Tatsache aber, dass solch eine Gehirnwäsche 64 Jahre nach Auschwitz ausgerechnet in Kindersendungen vonstatten geht, ist so unfassbar, dass die Welt darauf reagiert, wie man im zweiten Weltkrieg auf die Berichte von den Gaskammern reagierte: Es ist offenkundig zu unvorstellbar, um ernst genommen zu werden; es wird verdrängt. Dabei wissen wir doch, dass am Anfang der Vergasung der Juden nicht die Backsteine standen, mit denen die Gaskammern erbaut wurden – am Anfang der Vernichtung standen Worte – Worte, die man heute selbst Kindern tagtäglich wie eine Droge verabreicht.
Im Unterschied zu Al-Manar ist der Betrieb von Al-Aksa bis heute in Europa legal. Über den französischen Satelliten Eutelsat werden auch dessen Kindersendungen in ganz Europa ausgestrahlt.[13]
Auch in Deutschland schlägt sich dieser aus Beirut und Gaza importierter Hass inzwischen nieder. Manchmal wenden muslimisch erzogene Knirpse das neue Schimpfwort „Du Jude!“ schon in Kindergärten und auf Spielplätzen an, Schüler beschimpfen ihre Lehrer als Judenhunde, weil sie keinen Scharia-kompatiblen Unterricht anbieten, jüdische Schüler wurden überfallen und sahen sich gezwungen, auf die Berliner Jüdische Oberschule zu wechseln und die Insignien ihres Judentums – Kippa und Davidstern – in der Öffentlichkeit zu verhüllen.
Die bislang umfangreichste Studie zur Weltanschauung der „Muslime in Deutschland“, die das Bundesinnenministerium im Dezember 2007 veröffentlichte, bestätigt diese unheilvolle Entwicklung. „Bei den jungen Muslimen“, heißt es hier, „waren erheblich häufiger antisemitische Haltungen festzustellen als unter nichtmuslimischen Migranten oder einheimischen Nichtmuslimen.“ Dass dieser Antisemitismus nicht als Underdog-Attitüde einer sozial deklassierten Szene abgetan werden kann, sondern eine ideologische Denkform repräsentiert, hat die Studie am Beispiel muslimischer Studenten gezeigt: „Auffallend“, heißt es hier, „war die Verbreitung pauschaler, antisemitischer Vorurteile auch unter den muslimischen Studierenden. Solche Vorurteile, die von knapp einem Drittel in der Tendenz und von etwa zehn Prozent in extremer Form geäußert werden, finden sich deutlich häufiger als antichristliche Vorurteile.[14]
Natürlich facht jede militärische Eskalation im Nahostkonflikt diesen Antisemitismus weiter an. Wenn Israels Armee in Einsatz tritt, ist das Resultat für keine Seite schön. Entscheidend ist dann immer wieder, in welchen Kontext man die neuen Fernsehbilder stellt. Wenn bei Zuschauern die emotionale Infrastruktur des Antisemitismus mittels jahrelanger Berieselung bereits fest verankert ist, versteht sich die „Deutung“ jener Fernsehbilder von selbst: Dann kann massenweise ein eliminatorischer Hass auf Israel abgerufen und mobilisiert werden.
Auf mein drittes Beispiel für gegenwärtige Erscheinungsformen des Antisemitismus gehe ich nur sehr kursorisch ein. Ich meine die Leugung des Holocaust, wie sie besonders in der arabischen Welt und in Iran nicht als Ausnahme, sondern als Regelfall betrieben wird. Jede Holocaust-Leugnung ist ein auf die Spitze getriebener Antisemitismus. Wer Auschwitz zum „Mythos“ erklärt, zeichnet die Juden als einen universellen Feind, der die Menschheit um des schnöden Mammons willen seit 60 Jahren fortlaufend betrügt. Mehr noch: Er unterstellt, dass Juden mindestens 90 Prozent aller Lehrstühle und aller Medien kontrollieren, um sie hermetisch gegen die „eigentliche“ Wahrheit abzuschotten. Die Holocaustleugnung schürt auf diese Weise erneut jenen genozidalen Hass, der die Shoah vorbereiten half. Mit anderen Worten: In jeder Holocaust-Leugnung ist der Anreiz, ihn zu wiederholen, bereits enthalten.
Die gegenwärtige Form der Holocaustleugnung hat mit der Art und Weise, wie man dies vor zehn Jahren betrieb, nur noch wenig zu tun. Bis 2005 brachte man die Leugnung des Holocaust mit der Schrulligkeit einzelner „Experten“ in diesem oder jenem Land in Verbindung und ordnete sie dem versprengten Häuflein der neuen Nazis zu. Holocaust-Leugner mussten als von der Gesellschaft zu Recht geächtete Obskuranten um jeden Millimeter Respektabilität kämpfen. Ahmadinejad leitete hier ein Wende ein. Er war der erste, der das moralische und intellektuelle Verbrechen der Holocaust-Leugnung in der Pose eines Menschenrechtlers und Freiheitshelden zelebriert.
Seit 2006 hat der iranische Präsident die Holocaust-Leugnung in das Zentrum der iranischen Außenpolitik gerückt. Mit dem Karikaturen-Wettbewerb zur Judenvernichtung, den die iranische Zeitung Hamschahri im Februar 2006 unter dem Titel „Holocaust International Cartoon Contest“ ausschrieb, wurde der Welt der neue Stil der Holocaust-Leugnung – kreativ, modern, freiheitlich und selbstbestimmt – vorgeführt. Von den über 1000 eingereichten Karikaturen aus 62 Ländern stellte man im Herbst 2006 200 Exemplare im Teheraner Palästina-Museum aus. Es dürfte sich um die erste, international beachtete Ausstellung antisemitischer Kunst seit 1945 gehandelt haben.
Der mit 12.000 Dollar dotierte erste Preis wurde für das Bild eines Marokkaners vergeben, das den Bau der umstrittenen israelischen Trennmauer mit Auschwitz parallelisiert. Den zweiten und dritten Preis erhielten Zeichnungen, die den Holocaust als primitive Erfindung darstellen. Das eine Bild zeigt eine umgestürzte Holzkulisse, die eine Gaskammer und einen Verbrennungsofen darstellen soll. „Wer hat das umgeschmissen?“, fragt ein Jude. „Faurisson“, antwortet ein zweiter. Das andere zeigt zwei feixende Soldaten neben einem frisch ausgehobenen Massengrab, in das sie keine echten Toten, sondern lediglich Papiernachbildungen versenken.[15] Wirklich Getötete scheint es demnach nicht gegeben zu haben. Nach den Worten des Ausstellungsleiters soll dieser „Wettbewerb“ künftig alljährlich wiederholt werden: „Wir werden solange weitermachen, bis Israel zerstört ist.“[16]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich derzeit die Verbreitung von antisemitischer Hetze in den islamischen Gesellschaften in Quantensprüngen und unter Zuhilfenahme modernster Techniken vollzieht. Hassschriften, wie die „Protokolle der Waisen von Zion“, die bei uns verboten sind, werden massengerecht als Spielfilme präsentiert, aus Kinder werden systematisch Hassmaschinen gemacht, während die Opfer des letzten großen Judenmords ein zweites Mal getötet werden, indem man leugnet, dass es sie je gab.
Welche Ziele werden mit dieser aufwendigen Propaganda verfolgt? Zunächst einmal geht das, was hier vermittelt wird, über einfache Vorurteile weit hinaus. Ich möchte dies mit einem Exkurs in die Nazizeit verdeutlichen. Sie alle kennen das berühmte Foto von 1933, das SA-Schergen vor einer Schaufensterscheibe zeigt, auf dem das Plakat „Kauft nicht bei Juden!“ befestigt wurde. Diese Aufforderung hat durchaus mit Vorurteilen zu tun, zum Beispiel mit dem Vorurteil, dass angeblich Juden mit besonderen Gerissenheit ihre Kunden betrügen würden. Auf dem selben Plakat sehen wir eine zusätzliche, viel größer gedruckte Zeile, um die man sich gleichwohl kaum Gedanken macht: „DEUTSCHE! WEHRT EUCH!“
Das komplexe Weltbild, dass sich hinter diesen drei Worten verbirgt, ist kein Vorurteil, sondern eine paranoide Wahnvorstellung. Die Nazis waren überzeugt, dass die winzige Minderheit der Juden für die „Deutschen“ eine immense Bedrohung darstellte. Sie glaubten, dass Juden die Angreifer seien, gegen die man sich „wehren“ müsse, um nicht unterzugehen. Das Wahnsystem „Wehrt Euch!“ galt als vernünftige Norm und die Abweichung davon als Lüge.
„Die Juden haben Schuld!“, erklärte zum Beispiel Goebbels im Frühjahr 1939 nach dem Einmarsch in Prag. „Sie wollen Krieg und sie tun alles in ihrer Macht stehende, um die Völker da rein zu treiben.“ Deutschland nehme es auf sich, dieser Gefahr entgegenzutreten, halluzinierte Hitler im Februar 1942. Und freudig verkündete eine NSDAP-Direktive von Mai 1943: „Dieser Krieg wird mit einer antisemitischen Weltrevolution und mit der Auslöschung der Juden überall in der Welt enden. Beides wird die Voraussetzung für immerwährenden Frieden sein.“[17] Saul Friedländer hat für dieses Ideologiegebäude den treffenden Begriff „redemptive antisemitism“ – Erlösungsantisemitismus – geprägt.
Die Judenfeindschaft, die wir derzeit am massivsten bei der Hamas, der Hisbollah und bei deren iranischen Finanziers erleben, zeichnet sich durch ein erschreckend ähnliches Denkkonstrukt aus. „Das zionistische Regime wird wegradiert und die Menschheit befreit werden“, lautet die „Erlösungsformel“, die der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad im Dezember 2006 geprägt und seither in vielen Varianten wiederholt hat.[18] Er benutzt die Vokabel „Zionist“ genau so, wie einst Hitler die Vokabel „Jude“ benutzte: Als Inkarnation alles Bösen auf dieser Welt. Daraus folgt seine Strategie, durch Vernichtung zu erlösen.
Wir hatten oben gesehen, wie ein frühislamischer Hadith den Zusammenhang von Vernichtung und Erlösung erklärt: Am Tage der muslimischen Erlösung werden die Juden ausgelöscht werden, heißt es da. Heute wird diese Grundidee mit Verweis auf die angeblich von „Zionisten“ beherrschte Welt aktualisiert. Jetzt wird die Erlösung der Menschheit mit der Zerstörung Israels in Verbindung gebracht.
Doch damit nicht genug. Ahmadinejad und seine Freunde sind davon überzeugt, dass die Beseitigung des jüdischen Staates tatsächlich realisiert werden kann. Die Ernsthaftigkeit dieser Zielsetzung wird durch einen rhetorischen Wandel unterstrichen. Während man Israel vor 2005 als einen übermächtigen Einflussträger beschrieb, der angeblich die Welt kontrolliert, hat sich der Charakter der Stellungnahmen seit 2005 ins Gegenteil verkehrt: Seitdem wird Israel nicht länger als übermächtig dargestellt, sondern so, als wäre es bereits geschlagen und vernichtet.
Einige Beispiele aus Ahmadinejads rhetorischem Repertoire: Israel sei ein „toter Fisch“, eine „stinkende Leiche“, „ein verrotteter und verdorrter Baum, den ein einziger Sturm umhauen wird“. „Der Countdown“ sei bereits „in Gang gesetzt“, „In nächster Zukunft werden wir die Zerstörung dieser Mikrobe erleben“. Hier wird die Auslöschung eines Landes mit einer Eindeutigkeit und einem Vokabular angekündigt, wie man es seit Adolf Hitler von keinem Regierungschef mehr vernommen hat. Im März dieses Jahres sprach Ahmadinejad den „Zionisten“ selbst die Verbindung zum Mensch-Sein ab. „Zionismus“ sei eine „Tendenz, die satanische Ziele verfolgt. Die Zionisten … verfügen weder über Kultur nur über irgendwelche menschliche Eigenschaften.“[19]
Diese Sprache will nicht allein den Israelis Angst einjagen und sie zermürben. Sie will auch die Länder des Westens beeindrucken und von der Aussichtslosigkeit der Verteidigung Israels überzeugen. Irans Regime bedrängt den Westen, Israel fallen zu lassen und bietet nur für diesen Fall die Reduzierung seiner Feindseligkeiten an. Es nutzt alle Register der Einschüchterung, des Spotts und der Beleidigung, um aus dem jüdischen Staat das zu machen, was 1939 der sudentendeutsche Teil der Tschechoslowakei für Frankreich und Großbritannien gewesen war: Der Opferpreis für „den Frieden in unserer Zeit.“
Ich fasse zusammen: Natürlich weist auch die Judenfeindschaft in islamischen Gesellschaften unterschiedliche Formen aus: In der Türkei ist sie zum Beispiel stärker vom nationalen Reinheitsgedanken geprägt. Für den islamischen Antisemitismus, auf den mein Vortrag sich heute konzentriert, gilt festzuhalten, dass seine Intention nicht auf Diskriminierung oder Vertreibung zielt, sondern auf Vernichtung: Er ist genozidal. Seine Dynamik resultiert aus einer Erlösungsutopie, der er nur durch die Zerstörung Israels und/oder die Ermordung der Juden verwirklichen zu können glaubt.
Dieser Antisemitismus wird sich nicht zurückdrängen lassen, wenn wir innerhalb der riesengroßen islamischen Glaubensgruppe – jeder vierte Mensch dieser Erde gilt als Muslim – nicht differenzieren. Dann schon immer haben die Islamisten, deren Judenfeindschaft das Bild heute prägt, ihre Politik in muslimischen Gesellschaften mit Terror und Gewalt durchzusetzen gesucht.
„Alle Araber, die mit den Juden kollaborieren, müssen vernichtet werden, bevor sie den Juden helfen, uns zu vernichten“, bellte am 30. April 1943 der arabisch-sprachige Nazi-Sender aus Zeesen.[20] Also muss es sie gegeben haben, jene Araber, die den Juden helfen – und zwar in einer solch großen Zahl, dass dieser Naziaufruf notwendig schien.
Eine Generation später das selbe Bild: „Die gesamte islamische Nation möge wissen, dass ein Abweichler von dem, worauf wir hingewiesen haben, [nämlich Israel zu isolieren,] als Feind wider den Islam und die Muslime betrachtet wird“ erklärte am 8. Juli 1967 Ruhollah Khomeini.[21]
Eine weitere Generation später knüpfte Ahmadinejad an diese Politik der Einschüchterung an: „Wenn jemand … dazu kommt, das zionistische Regime anzuerkennen, sollte er wissen, dass er im Feuer der islamischen Gemeinschaft verbrennen wird“, postulierte er am 25. Oktober 2005.[22]
Diese Angriffe auf andersdenkende Muslims zeigen deutlich, dass nicht der Islam als solcher für die Zunahme der Judenfeindschaft verantwortlich gemacht werden kann, sondern ein Spalt quer durch die islamische Weltgemeinschaft geht. Wir müssen auf der anderen Seite feststellen, dass es seit dem Vatikanischen Konzil zwar ernsthafte Bemühungen gibt, die Christen zu einer weniger stereotypen Sicht auf die Juden zu erziehen. Von einem vergleichbaren Prozess der Selbstkritik ist in der islamischen Welt jedoch so gut wie nichts zu sehen. Mehr noch: Anstatt sich von Ahmadinejad und dessen Politik abzusetzen, bahnt offenbar sein so wichtiger muslimischer Führer wie der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ein Bündnis mit ihm an!
Um so mehr kommt es auf die Einmischung des Westens und ganz besonders auf die Einmischung Deutschlands an. Die Wellen des Hasses, die Deutschland zwischen 1939 und 1945 in die islamische Welt sandte, werden heute von dort aus in alle Welt verbreitet und kommen auch zu uns zurück. Wenn wir diesen islamischen Antisemitismus genau betrachten, schauen wir der Fratze der eigenen Geschichte ins Gesicht.
Wenn wir ihn betrachten! In der Regel wird der Blick auf diesen Antisemitismus – weil er so furchtbar ist und so schockiert – gescheut. Dies gilt nicht nur für die Zivilgesellschaft hierzulande, sondern auch für die Medien und die Politik. Dies zu ändern gehört zu den vordringlichen Aufgaben unserer Zeit. Lassen Sie mich meinen Vortrag mit der Mahnung eines Muslims, dem heute in Yale tätigen Bassam Tibi beenden: „Erst wenn die deutsche Öffentlichkeit dieser Bedrohung in angemessener Weise entgegentritt, wird man davon sprechen können, dass sie die Lehren der deutschen Vergangenheit wirklich verstanden hat.“[23]
Vortrag aus Anlass der Tagung “Gottesmörder und Kriegstreiber” – Antisemitismus in den Religionen, die die Evangelische Akademie Bad Boll vom 27. bis 29. November 2009 in ihren Räumen veranstaltete. Bitten finden Sie die von der Akademie veröffentlichte Version des Vortrags hier
[2] Der Koran in der Übersetzung von Max Henning, Stuttgart 1991.
[3] Matthias Küntzel, Islamischer Antisemitismus und deutsche Politik, Münster 2007, S. 172.
[4] Johan Bouman, Der Koran und die Juden, Darmstadt 1990, S. 100.
[5] Jeffrey Herf, Nazi Propaganda for the Arab World, Ann Arbor 2009, S. 126.
[6] Jeffrey Herf, The Jewish Enemy, Cambridge (MA), 2006, S. 212.
[7] Herf, Nazi-Propaganda, a.a.O., S. 198.
[8] Syrian-Produced ,Al-Shatat’ Series on Iranian TV For Ramadan, in: MEMRI Special Dispatch No. 2517, September 3, 2009.
[9] Hezbollah’s Al Manar TV began broadcasts in Indonesia, in: http://yalibnan.com, 9 April, 2008.
[10] Jörg Bremer, „Die Juden auslöschen“. Im Hamas-Fernsehen schürt Mickymaus den Hass, in: FAZ, 11. Mai 2007.
[11] So Al-Aqsa, am 27. Juni 2007, zit. nach Itamar Marcus und Barbara Crook, Hamas TV Mickey Mouse beaten to death by Israeli, Palestinian Media Watch (PMW), 1. Juli, 2007.
[12] Itamar Marcus and Nan Jacques Zilberdik, Hamas TV teaches kids to kill Jews, in: Palestinian Media Watch, Bulletin Sept. 23, 2009. Die Autoren weisen darauf hin, dass in dem kurzen Filmausschnitt drei verschiedene arabische Begriffe benutzt werden, um das “Abschlachten” von Juden zu beschreiben: “Manhurin naher”, “Nidbah-hom” und “Shaht”.
[13] Alexander Ritzmann, Die Hamas sendet über das TV Hass nach Europa, in: Welt-Online, 15. Februar 2009.
[14] Katrin Brettfeld und Peter Wetzels, Muslime in Deutschland – Integration, Integrationsbarrieren, Religion sowie Einstellungen zu Demokratie, Rechtsstaat und politisch-religiös motivierte Gewalt – Ergebnisse von Befragungen im Rahmen einer multizentrischen Studie in städtischen Lebensräumen, Hamburg 2007, S. 496f.
[15] Siehe unter: www.irancartoon.com/120/holocaust .
[16] Iran: Maroccan Wins Holocaust Cartoon Contest, in: New York Times, November 2, 2006.
[17] Jeffrey Herf, The Jewish Enemy, a.a.O., S. 55, S. 145 und S. 209.
[18] Yigal Carmon, The Role of Holocaust Denial in the Ideology and Strategy of The Iranian Regime, in: The Middle East Media Research Institute (MEMRI), Inquiry and Analysis Series, No. 307, December 15, 2006.
[19] Speeches by Iran Supreme Leader Khamenei and President Ahmadinejad at the International Conference in Tehran for Support of Palestine, in: MEMRI Special Dispatch No. 2274, March 6, 2009.
[20] Herf, Nazi-Propaganda, a.a.O., S. 171.
[21] Karl-Heinrich Göbel, Moderne Schiitische Politik und Staatsidee, Opladen 1984, S. 202.
[22] Iranian President at Tehran Conference, in: MEMRI Special Dispatch Series No. 1013, October 28, 2005.
[23] Bassam Tibi, Der importierte Hass, in: Die Zeit, 6. Februar 2003.